Tummelhöhle
Tummelhöhle

Mein pädagogisches Konzept

Der Leitspruch all meines pädagogischen Handelns ist:

Erziehung = Beispiel und Liebe, sonst nichts. (Fröbel)

Leitgedanken und Ziele

Für mich ist jeder Mensch einmalig, unverwechselbar, wertvoll und liebenswert. Außerdem betrachte ich Menschen grundsätzlich als Experten für sich selbst und damit kompetente Persönlichkeiten. Dieser Überzeugung bin ich ganz unabhängig vom Lebensalter eines Menschen.

Mein daran angelehntes pädagogisches Verständnis ist, dass Kinder Akteure und Initiatoren ihrer eigenen Entwicklung sein können. Sowohl die nötigen Potentiale als auch der Wille zu Entwicklung und Selbstbildung sind von Anfang an in ihnen angelegt. Kinder zeigen uns das jederzeit und von Klein auf mit unbändiger Lernfreude, mit enthusiastischem Forscherdrang, unermüdlicher Wissbegierde und Anstrengungsbereitschaft und Ausdauer in Ausmaßen, die uns Erwachsene oft in ehrfurchtsvolles Staunen versetzen. 

 

Meine pädagogische Rolle sehe ich vor diesem Hintergrund als Wegbegleiterin. Ich möchte Kindern ihre ganz eigenen Bemühungen, Erfahrungen zu machen und sich zu entwickeln, schlicht ermöglichen. Um das zu erreichen, schaffe ich das passende Umfeld... innerlich und äußerlich. Als meine erste Aufgabe sehe ich es in diesem Zusammenhang, einen geborgenen, behüteten Raum zu bieten. Ich möchte für die Kinder (und für Sie) verlässliche, vertrauenswürdige Bezugsperson werden. Aus dieser Geborgenheit kann dann Sicherheit, aus Sicherheit Mut, aus Mut Freiheit entstehen. Letztlich möchte ich eine Freiheit anbahnen, die es dem erwachsenen Menschen später ermöglicht, eigenständig und in Verantwortung für sich selbst und andere, zu leben. Ziel aller Pädagogik (und Pädagogen!) muss es daher aus meiner Sicht sein, sich selbst überflüssig zu machen.

 

Bis dahin ist es allerdings ein weiter Weg. Einer, den ich versuche, so positiv wie möglich zu gestalten. Aber einer, auf dem sich unweigerlich auch Herausforderungen ergeben werden. Wo Menschen miteinander leben, werden unterschiedliche Vorstellungen und Ansprüche sich auch mal reiben. Es wird Konflikte geben. Meine Tummelhöhle kann daher - trotz aller noch so guten Bemühungen - kein frustrationsfreier Ort sein. Damit Negatives aber im erträglichen Rahmen bleibt, sichere ich jedem Kind gleiche, feste, verbindliche, unverrückbare Rechte zu:

 

  • Würde und Schutz 

Ich achte und vertrete Kinder und ihre Rechte. ​​Mein Umgang mit Kindern in allen Bereichen und Formen des Miteinander ist feinfühlig, respektvoll, wertschätzend und anerkennend. Ich schütze Kinder vor Gefahren. Kinder können sicher sein, dass ich auf alle Formen von Gewalt verzichte und Kinder vor Gewalt durch andere schütze. Für Gefährdungsmomente für jegliche Misshandlungen insbesondere an Kindern bin ich sensibel.

  • Meinungsäußerung und Beteiligung 

​Kinder werden von mir ernst genommen. Ich höre ihnen achtsam zu und ermutige sie, sich jederzeit und zu allen Themen nach ihren Möglichkeiten frei und offen zu äußern. Verschiedene, individuelle Ausdrucksformen beachte ich gleichberechtigt nebeneinander. Kinder dürfen sich bei mir über jede Art der Unzufriedenheit und des Unwohlseins beschweren und finden Gehör.

 

Kinder werden von mir über Themen, die sie betreffen, informiert. Ich räume Kindern das unbedingte Recht ein und ermutige sie, Einfluss auf ihre Lebensbereiche und -umstände zu nehmen. Ich versichere, dass ihre Vorschläge, Ideen und Beschwerden wahrgenommen und in mindestens allen Bereichen, die sie selbst betreffen, im Rahmen des Möglichen berücksichtigt werden. Kinder werden von mir insofern an Entscheidungsverfahren beteiligt. Diese so genannte Partizipation findet bei mir nach einem Drei-Säulen-Prinzip statt: Selbstbestimmung (jedes Kind darf für sich selbst entscheiden), Mitbestimmung (jedes Kind hat ein gleichwertiges Stimmrecht in der Gruppe), Zuweisung (ich entscheide ohne die Beteiligung der Kinder). Es wird jeweils das Verfahren angewendet, das das einzelne Kind und die gesamte Gruppe am wenigsten belastet bzw. gefährdet und damit meiner Verantwortung für jedes Kind gerecht wird. Ich suche dabei mit Kindern möglichst nach gemeinsamen Lösungen. Warum ein Verfahren angewendet wird und warum ich andere Partizipationsrechte ggf. nicht ermöglichen kann, erkläre ich den Kindern. Ich bin bemüht, jegliche Willkür auszuschließen, indem ich Entscheidungen hinterfrage, reflektiere und ggf. anpasse. Mitbestimmung findet in altersgerechter Form statt z.B. mit Entscheidungssteinen. Sie umfasst bei mir mindestens folgende zu regelnde Bereiche: Sicherheit, Essen und Mahlzeiten, Bekleidung, Spiele und kindgeleitete Aktivitäten, Projekte und erziehergeleitete Aktivitäten, Ruhen und Schlafen, Raumgestaltung und -nutzung, Tagesgestaltung, Pflege und Gesundheitsvorsorge.

  • Privatsphäre

​Ich gestehe jedem Kind persönliche Freiräume zu. Kinder dürfen vor mir und vor anderen Geheimnisse haben. Ich achte und fördere den Schutz und die Einhaltung der Privatsphäre des einzelnen Kindes. Der Datenschutz hat daher bei mir einen ebenso hohen Stellenwert wie der völlige Verzicht auf Veröffentlichungen von Kinderfotos oder -filmaufnahmen und die Durchführung von z.B. hygienischen Verrichtungen außerhalb des Sichtbreiches der Gruppe. 

  • ​Fürsorge

​Ich kümmere mich jederzeit achtsam und liebevoll um jedes Kind. Ich bin sensibel für die individuellen Bedürfnisse. Das Wohlergehen eines jeden Kindes in der Gruppe ist mein Ziel.

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© Anja Sieg-Sperlich