Tummelhöhle
Tummelhöhle

Spielmöglichkeiten und Bildungsbereiche

Nachfolgend gibt es einen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten in der Tummelhöhle. Einige Bidungsbereiche sind im Kinderbildungsgesetz NRW (KiBiz)  auch zwingend vorgegebenen. 

 



Freies Spiel

Spielplatz ist überall! Spielzeit ist jederzeit!

Sei es mit den eigenen Händen, Fingern und Füßen; mit Naturmaterialien wie Steinen, Stöcken, Wasser und Sand; mit Kartons, Dosen und Textilien; mit der eigenen Stimme und Sprache – überall und immer ist die Gelegenheit, seiner Phantasie freien Lauf zu lassen, Ideen zu entwickeln und in die Tat umzusetzen.

Die Kinder können sich in der Tummelhöhle selbst ausprobieren und verwirklichen. Spielentscheidungen (Was? Wann? Wo? Wie? Mit wem?...) dürfen und sollen sie dabei gerne selbst treffen. Das schafft Zufriedenheit und Ausgeglichenheit. Außerdem entwickeln Kinder so Selbstwirksamkeit und damit ein positives Selbstbewusstsein.

Im freien Spiel verstehe ich mich als Beobachterin und Ermöglicherin.

Ein jedes Kind hat eigene Vorstellungen und Wege, sich die Welt zu erschließen... Prozesse zwischen Selbstgestaltung und Nachahmung, Versuch, Irrtum und Erfolg finden dabei statt. Es braucht dazu nach meiner Erfahrung selten Animation und Bespaßung von außen. Die individuellen, kindlichen Bedürfnisse werden im selbstbestimmten Spiel viel treffender befriedigt als durch Fremdsteuerung und vorgegebenes Programm oder vorgefertigtes Spielzeug. Das heißt nicht, dass es bei uns die klassische Ausstattung für "Puppenecke", "Bauteppich" etc. nicht gäbe. Ich ermögliche aber sehr gerne ein völlig freies, kreatives Spiel, bei dem der Schraubenschlüssel der Werkbank zum Telefon umfunktioniert, der Wäscheständer samt Decke zur Höhle und der Schneebesen zum Instrument wird.

 

 

Musik und ästhetisches Gestalten

Yehudi Menuhin sagte: „Singen ist die eigentliche Muttersprache des Menschen."

In meinem Leben und speziell in meinem pädagogischen Alltag bestätigt sich das täglich. Singen und Musizieren nehmen hier einen großen Raum ein.

Ein Begrüßungslied, das Zahnputz- oder Waschlied bei der Körperpflege, das Lied vor dem Einschlafen und Lieder zu allen möglichen Begebenheiten - begleitet von Bewegungen und/oder (Körper-)Instrumenten - fördern das Miteinander, ermöglichen den Ausdruck verschiedenster Emotionen, trainieren das Hören, das Rhythmusgefühl und die Sprachentwicklung ...und machen einfach große Freude!

 

Ebenso ist es beim Gestalten. In der Tummelhöhle wird aus allem, was den Kindern gefällt, gebastelt.

Die Kleineren haben die Möglichkeit, manchmal zum allerersten Mal überhaupt, verschiedene Kreativmaterialien kennenzulernen... verschiedene Massen zum Kneten und Plastizieren, unterschiedliche Farben in Form von Wachsmalstiften, Bunstiften, Finger- und Wassermalfarben. In angeleiteten Angeboten und Projekten kann hier ausprobiert werden. Die älteren Kinder nutzen ihre Erfahrungen dann bereits, um eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Hier bin ich gefragt, gut zuzuhören und die Materialien und Hilfestellungen zur Verfügung zu stellen, die benötigt werden.

 

 

Bewegung

Kriechen, Robben, Rollen, Laufen, Springen, Klettern, Greifen, Loslassen, Recken, Beugen, Werfen, mit Materialien und Werkzeugen umgehen - Bewegungen jeder Art gehören selbstverständlich zum Alltag der Tummelhöhle. Ich wertschätze und fördere sie in eben der Form, die das einzelne Kind gerade lernt oder schon beherrscht.

Um ganz gezielt Grob- und Feinmotorik, Körperwahrnehmung, Körperbewusstsein, die Körpersysteme, aber auch das Sozialverhalten beispielsweise im Hinblick auf einander helfen oder sich helfen lassen zu trainieren, haben wir auch regelmäßige Turnzeit. In der wird zum Beispiel eine Bewegungsbaustelle aufgebaut oder es gibt ein bestimmtes Material wie Kartons, Bälle o.ä., um das sich die angeleiteten Übungen drehen. Immer geht es darum, sich motorisch mit seinen eigenen Fähigkeiten und Grenzen auszuprobieren und zu entwickeln. 

 

 

Ernährung und Hygiene

Ernährung und Hygiene sind zwei wichtige Säulen, wenn es darum geht, den Menschen gesund und leistungsfähig zu machen bzw. zu erhalten. Je früher Kinder an ein positives Ernährungs- und Hygieneverhalten herangeführt werden, umso selbstverständlicher ist es später.

 

Aus diesem Grund gibt es in der Tummelhöhle nicht nur täglich frisch zubereitete, ausgewogene und kindgerechte Mahlzeiten und frei zugängliche Getränke, sondern es ist mir ein Anliegen, die Kinder altersgemäß bei der Zubereitung zu beteiligen. Also Hände waschen und los geht es: Salat rupfen, Brotteig kneten, Milchshake mixen etc.. Selbst zubereitet schmeckt es dann noch mal so gut.

 

Gewickelt wird nach individuellem Bedarf. Und natürlich ist auch das Töpfchen bzw. die Toilette im entsprechenden Alter ein Thema. Hier wird niemand gezwungen, aber gerne animiert. 

Darüber hinaus findet eine altersgemäße Zahnhygiene statt.

 

 

Sprache

Kommunikation umrahmt und begleitet in unserer sozialen Welt alle Situationen. Sie ist damit von herausragender Bedeutung für unser menschliches Leben. Allumfassend mit uns verknüpft, kann man sie pädagogisch nicht als losgelöstes Thema begreifen. Sprache und Sprechen werden daher von mir selbstverständlich, in jedes alltägliche Handeln integriert, gefördert.

Aufrgrund der Alterstruktur begleite ich Spracherwerb und -entwicklung der Kinder von Anfang an. Meine Aufgabe sehe ich in diesem Zusammenhang in der Schaffung eines sprachförderlichen Umfeldes.

Alle Kinder (und auch Erwachsenen ;o) ) erhalten von mir eine klare, deutliche und positive Ansprache. Durch Ermunterung und echtes Interesse, ermutige ich jedes Kind, sich oft, frei und unbefangen im Rahmen seiner Möglichkeiten zu äußern. Ich verstehe reine Mimik und Gestik ebenso als Teil sinnvoller Verständigung wie Plappern und Fabulieren und schließlich erste Wörter und Zwei- oder Mehr-Wort-Sätze. Zugewandt, aufmerksam und geduldig beachte ich kindliche Äußerungen von Brabbeln über Wortneuschöpfungen bis zu den unermüdlich wiederkehrenden Fragen im entsprechenden Alter. Bestätigung erhalten die Kinder von mir u.a. nonverbal durch Blickkontakt auf Augenhöhe, Zugewandtheit und verbal durch kindgemäße Antwort, Wiederholung des Gesagten und weiterführenden Dialog. So macht es ihnen Spaß, sich auszudrücken, gehört zu werden und andrerseits auch zuzuhören. Noch holperige Aussprache oder Satzbau werden von mir nicht plump korrigiert, sondern vielmehr in die richtige Form gebracht, indem ich das, was das Kind sagen möchte, im weiteren Gespräch wieder aufgreife. Die Sprechfreude entwickelt sich eher, wenn "Salagne habe!" nicht einfach mit "Das heißt: Ich möchte bitte Lasagne haben!" berichtigt wird, sondern in einem Gespräch mündet: "Oh, gerne gebe ich dir Lasagne. Möchtest du eine große Portion haben? Magst du Lasagne gerne?" 

In den pädagogischen Alltag fügen sich weitere sprachanregende Angebote ein. Vor allem gehören dazu Bilderbuchbetrachtungen, Finger- und Handpuppenspiele, Kinder- und Abzählreime und Lieder.

So lernen die Kinder zunehmend ihre Empfindungen, Gedanken und Bedürfnisse zu formulieren; mit anderen lautsprachlich in Kontakt zu treten; sie haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen, Themen auszuhandeln und sich die Welt über ein Begriffssystem zu erschließen.

Die Sprachentwicklung jedes Kindes beobachte ich systematisch. Ich verwende für die Dokumentation BaSiKU3 von Renate Zimmer.

Andere Familiensprachen als Deutsch werden von mir wertgeschätzt und nach Möglichkeit durch entsprechende Lieder oder Bücher berücksichtigt. 

 

 

Natürliche und kulturelle Umwelt

Die Natur ist ein reichhaltiger Erlebnisraum, der die Möglichkeit für Sinneserfahrungen jeglicher Art birgt. Man kann den Wind spüren, Vogelgezwitscher hören, Blütendüfte riechen, Gras, Moos und Steine ertasten, Schnee schmecken... All diese anregenden Eindrücke fördern und schulen die Sinne und damit die kognitive Entwicklung und haben - wenn nötig - eine ausgleichende Wirkung auf das Gemüt. Deshalb gehen wir in entsprechender Kleidung täglich raus in unseren Garten.

Darüber hinaus erkunden wir auch die kulturelle Umwelt. Lebenspraktische Fähigkeiten können so beispielsweise beim Einkaufen im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt oder beim gemeinsamen Bewegen im Straßenverkehr erworben werden. 

Die individuelle Entwicklung eines jeden Kindes in allen Bildungsbereichen beobachte und dokumentiere ich kontinuierlich und umfassend unter Nutzung professioneller Verfahrensweisen. Die persönliche Entwicklungs- und Bildungsdokumentation, die sich daraus ergibt, lässt fundierte Einschätzungen und Aussagen über den Entwicklungsstand sowie über aktuelle Entwicklungsthemen und -aufgaben zu. Mein Blick ist dabei ressourcenorientiert. Die gesammelten Informationen dienen mir einerseits als Grundlage für die regelmäßig stattfindenden Entwicklungsgespräche mit Eltern. Andrerseits sammele ich sie auszugsweise und kindgerecht aufbereitet in einem Portfolioordner für jedes Kind. Der Ordner ist Eigentum des Kindes. Während der Betreuung ist dieser dem Kind zugänglich. 

Zum Ende der Betreuungszeit wird das Portfolio dem Kind und seinen Eltern übergeben.

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© Anja Sieg-Sperlich